Wieviel dpi braucht der Druck? Während Monitore Farben mit einer additiven Farbmischung im RGB-System darstellen, arbeiten Drucker mit einer subtraktiven Farbmischung im CMY-System. Die Primärvalenzen (Eckfarben) des Drucks sind Cyan, Magenta und Gelb. Die ersten Tintenstrahldrucker druckten tatsächlich auch mit diesen drei Farben.
Sowohl auf dem Monitor als auch im Druck entsteht der Farbeindruck durch das Aufrastern des Bildes – die Zusammensetzung der Farben aus den Filtern vor den Kristallen auf dem Monitor bzw. den Druckpunkten des Druckers.
Die Farbe des Pixels wird genauso wenig »gemischt« wie die Farbe des Druckpunkts – tatsächlich entsteht Schweinchenrosa durch eine Vielzahl von roten, grünen und blauen Filtern in unterschiedlicher Helligkeit und durch eine Matrix von Druckpunkten in Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz beim Druck.
Bilder werden für den Druck gerastert: Die Pixel werden von RGB nach CMYK umgerechnet, der Druck muss einen Pixel in ein Muster von Druckpunkten umgewandeln.
Auch der Druck rastert Grafik auf, aber mit einer gegenüber dem herkömmlichen Desktop-Monitor deutlich höheren Auflösung von 300 dpi. Die geringe Auflösung des Monitors führt dazu, dass wir nicht gerne am Computer lesen und der Computer für die Darstellung von Grafik und Texten Techniken wie Antialiasing braucht, um Schrift und Grafik ohne sichtbare Treppenstufen in den Diagonalen anzuzeigen.
Erst die Retina-Displays der mobilen Geräte rastern Text und Grafik mit einer ähnlich hohen Auflösung.
Das Übel beginnt mit dem vertikalen und horizontalen Auflösungsvermögen des Druckers. Die größere Zahl beschreibt nicht die physikalische Auflösung des Druckpunkts, sondern den vertikalen Einzug des Schrittmotors. Tatsächlich weist der Drucker also nur 2400 dpi auf.
Um auf 2400 dpi zu kommen, hat der Druckerhersteller die Auflösungen für alle vier Grundfarben aufaddiert, so dass am Ende nur 600 dpi verbleiben.
Wir haben also eine Auflösung, die doppelt so hoch ist wie sie für das menschliche Auge benötigt wird. Diese hohe Auflösung spendiert der Drucker, um mehr Farben darzustellen. Der Drucker hat ja tatsächlich nur vier Farben (oder als Fine Art Printer vielleicht ein paar Farben mehr), aber er soll tausende von Farben drucken.
Für ein ein helles Veilchenblau braucht der Drucker als schon mindestens vier Druckpunkte, da er das Veilchenblau aus vier Punkten in Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz simulieren muss.
Einige Desktop-Drucker geben 2880 x 2880 dpi an – hier verbleiben 360 dpi als perfekte Einstellung für die Druckauflösung.
Monitor und Druck unterscheiden sich sowohl in der Auflösung als auch in der Farbtiefe. Das Druckraster ist wesentlich feiner als das Raster des Monitors. Die höhere Auflösung des Druckers führt zu einem schärferen Druck, aber diese höhere Auflösung muss die niedrigere Auflösung der Farbtiefe ausgleichen. Ein Schwarzweißdrucker kann Schwarz und Weiß drucken, aber keine Graustufen. Die Farbtiefe des Schwarzweißdruckers beträgt also nur 2 Bit, während das Graustufenbild auf dem Monitor noch eine Farbtiefe von 8 Bit aufweist.
Die höhere Auflösung des Druckrasters muss herhalten, um die geringere Farbtiefe zu kompensieren. Der Vierfarbdruck teilt das Bild in Halbtonzellen auf. Die Belichtung der fotoempfindlich beschichteten Metallplatte ätzt ein mehr oder weniger großes Pünktchen. Größere Punkte simulieren einen dunkleren Helligkeitseindruck. Ab einer Frequenz von 150 lpi kann das Auge die Rasterung nicht mehr erkennen.
Der Laserdrucker erzeugt Halbtöne als Ersatz für Graustufen mit Hilfe einer Matrix, hier z.B. mit einer 8x8 Matrix.
Tintenstrahldrucker für den Fotodruck drucken – anders als Rasterdrucker – immer mit ihrem kleinsten Druckpunkt. So passen in eine »Zelle« viele Druckpunkt – die Anzahl der darstellbaren Farben steigt.