Die negativen Farben (die jetzt »Valenzen« anstelle von »Farben« genannt werden) sorgen dafür, dass alle Farben, die wir sehen, aus drei Farben gemischt werden können.
Zur Erinnerung: Die negativen Werte kommen durch die hypothetische Zugabe einer Lichtquelle zum Farbmuster zustande, mit der z.B. ein hoch gesättigtes Cyan erreicht wird – negatives Rot.
Jetzt haben wir Farbvalenzen, die außerhalb des RGB-Dreiecks liegen. Die Farbvalenzen zwischen 454 nm und 550 nm lassen sich nur durch negative Werte für R erreichen. Rein rechnerisch müsste der negative Farbanteil zur gewünschten Valenz addiert werden.
An der x-Achse sind die Wellenlängen der reinen Spektralfarben und an der y-Achse die Farbwerte abgetragen. Um eine Farbvalenz für die reine Spektralfarbe der Wellenlänge 500 nm zu erzeugen, müssen sich die Farbwerte wie
verhalten.
Da wir aber die Spektralfarbe V für die Wellenlänge 500 nm reproduzieren wollen und nicht V - R, müssen wir zu geeigneten Grundvalenzen X, Y und Z anstelle von R, G und B übergehen.
Das Ergebnis der Beobachtungen wird durch lineare Transformation zu virtuellen Primärvalenzen X, Y und Z, so dass für reale Farben keine negativen Koeffizienten auftreten und die Primärvalenz Y der Hellempfindung entspricht.
So lassen sich die Werte durch eine Matrixmultiplikation umrechnen und da die Matrix invertierbar ist, ist auch die Transformation umkehrbar. Dabei müssen wir allerdings auch die Farbtemperatur beachten.
Normweiß D65
X 0.412453 0.357580 0.180423 R [ Y ] = [ 0.212671 0.715160 0.072169 ] * [ G ] Z 0.019334 0.119193 0.950227 B R 3.240479 -1.537150 -0.498535 X [ G ] = [ -0.969256 1.875992 0.041556 ] * [ Y ] B 0.055648 -0.204043 1.057311 Z
Normweiß C
X 0,6070 0,1734 0,2006 R [ Y ] = [ 0,2990 0,5864 0,1146 ] • [ G ] Z 0,0000 0,0661 1,1175 B R 1.9097 -0,5324 -0,2882 X [ G ] = [ -0,9850 1,9998 -0,0238 ] • [ Y ] B 0,0582 -0,1182 0,8966 Z
Individuelle Werte ergeben sich aus