Die Überarbeitung der CIE-Farbtafel von 1960 quetschte Braun, Orange und Rot in einen zu kleinen Bereich. Gerade aber dieser Bereich hat eine große Bedeutung für die Farben im Umfeld von Food, Porträt, Mode, Architektur und Industrie.
Das CIE-Diagram von 1976 leitet u'v'-Koordinaten durch eine nichtlineare Transformation des CIE xy ab.
Das L des CIE LUV entspricht grob gesagt der Helligkeit. Wenn U und V auf 0 gesetzt werden, zeigen variierende Werte von L die Grauskala.
Das U tendiert von Grün nach Rot (mit wachsendem U) und V tendiert zu blauen und purpurnen Farben.
Der CIE Luv dient vor allem dem zweidimensionalen Vergleich von Farbräumen – genauso wie das Chromaticity-Diagram CIExy. Hier haben wir eine modernere Variante, in der sich Gerätefarbräume besser vergleichen lassen, da der Farbraum die Farbemfindlichkeit des menschlichen Auges besser aufnimmt.
Eingezeichnet sind die Geräte-Farbräume AdobeRGB und sRGB. Der CIEuv gibt einen besseren Eindruck des Gammuts (Farbumfang): In CIEuv ist der AdobeRGB-Farbraum nicht so gravierend viel größer als der sRGB-Farbraum.
Da die Messungen bereits vorliegen, ist der einfachste Weg zu einem Farbraum mit besser an das menschliche Auge angepassten Farbabständen ein banaler Trick. Das ursprüngliche Chromaticity-Diagramm wird gestaucht und gestreckt, bis die numerische Differenz zwischen den Tristimulus-Werten zweiter Farben dem empfunden Abstand zwischen den Farben entspricht.
Das Zerren und Stauchen betrifft nur ähnliche Farben. Große Farbabstände sind nicht von Belang bei der Prüfung von Farbabständen.
CIE Luv: Durch lineare Verzerrung wird aus (x,y) (u,v) und aus Y wird die Helligkeit berechnet:
Das CIE Luv-Diagramn von 1976 passt die Abstände zwischen zwei Farborten besser an die Farbempfindung des menschlichen Auges an. Die geringere Prägnanz des grünen Bereichs und bessere Betonung von Rot und Gelb/Orange kommt sowohl der Produktfotografie aus auch der Porträtfotografie zugute. Aber das CIE xy-Chromaticity-Diagramm von 1931 hält sich hartnäckig: Nicht zuletzt dank der Monitorhersteller, die damit ihre Wide Gamut-Monitor preisen. Die CIE uv Farbtafel von 1976 wird nicht annähernd so oft gezeigt wie das ältere Modell.
Dabei gibt es gleich zwei Gründe für den Umstieg auf nicht-RGB-Farbräume (zu denen LUV und Lab gehören). Die Farbabstände in RGB-Farbräumen entsprechen nicht dem menschlichen Farbsehen – zwei Farben, die im RGB-Farbraum nahe beieinander liegen, können für uns sehr unterschiedlich aussehen und umgekehrt. Der andere Grund (wichtig für die Bildbearbeitung) ist die Trennung in Farbe (das UV im LUV) und Helligkeit (das L des LUV).