Licht ist nicht pink

Magenta pink flaminco

Wir malen zwar Magenta oder Pink in den Farbkreis, aber es gibt kein magenta- oder pinkfarbiges Licht. Magenta gibt es nicht im Regenbogen, der doch das gesamte Spektrum der Farben enthält. Magenta gibt es nicht als Primärfarbe, sondern nur als Mischung von Rot und Blau.

Farben werden vom sichtbaren Licht erzeugt – die elektromagnetische Strahlung mit Wellenlängen zwischen 380nm bis 700nm. Die rein spektralen Farben im Regenbogen werden nur von jeweils einer Wellenlänge des Lichts erzeugt. Alle anderen Farben so wie z.B. Weiß und Pink sind eine Mischung verschiedener Wellenlängen. Der Regenbogen ist immer gleich und reicht von Rot nach Orange nach Gelb nach Grün und am Ende nach Blau. Magenta oder Pink kommen im Regenbogen nicht vor.

Farben des Regenbogens – Foto

Gelb im Auge des Betrachters

Unsere Augen können die Wellenlänge des Lichts nicht direkt messen. Das menschliche Auge hat drei Typen von Zapfenzellen: rotempfindliche Zapfen, grünempfindliche Zapfen und blauempfindliche Zapfen. Wenn wir Rot sehen, feuert ein Teil der Zapfen und teilt dem Gehirn mit: Das ist Rot. Wenn wir Grün sehen, feuern die Zapfenzellen, die auf Grün reagieren.

Wir haben keine Zapfen, die auf Gelb reagieren, aber Gelb liegt nah bei Rot, so dass die rotempfindlichen Zapfen leicht angeregt werden. Und Gelb liegt nah bei Grün, so dass die grünempfindlichen Zapfen ebenfalls leicht angeregt werden.

Unser Hirn sagt uns dann: Da ist etwas Rot und etwas Grün gleichzeitig – oh – das muss Gelb sein.

Zwischen Rot und Blau

Aber wenn die rot- und blauempfindlichen Zapfen gleichzeitig feuern, funktioniert der Trick mit der Farbe dazwischen nicht. Rot liegt an einem Ende des sichtbaren Spektrums, Blau am anderen Ende. Der Kreisschluss ist ein Trick zur Ordnung der Farben.

Der Farbkreis erscheint uns natürlich zur Anordnung der Farben, weil uns die Farben am Anfang und am Ende des Bereichs des sichtbaren Lichts so ähnlich erscheinen.

Der Farbkreis hat zwischen Rot und Violet sozusagen ein Loch – in diesem Loch liegen Radiowellen, Microwellen, Gammastrahlen und Röntgenstrahlen. Aber da wir aber diesen Bereich nicht als sichtbares Licht wahrnehmen, haben wir den Kreis an dieser Stelle mit Magenta oder Pink geschlossen.

Kein Magenta im RegenbogenUltraviolette StrahlungMikrowellenFunkwellen
Pink oder Magenta ist eine Mischung von Rot und Blau. Wenn wir das Farbrad abrollen, wäre ein Loch zwischen Blau und Rot.

In diesem »Loch« liegen Wellenlängen, die kein sichtbares Licht bilden: Mikrowollen, Radiowellen, Gammastrahlung …

Während wir Farben wie Gelb sowohl als Mischung aus rotem und grünem Licht sehen als auch durch Gelb, sehen wir Magenta oder Pink nur in einer Mischung aus mehr als einer Farbe und nicht als reine Farbe. In der Physik können wir Farben nicht mischen, sonder nur in der Biologie.

Magenta hat keine Wellenlänge. Magenta ist die Abwesenheit von Grün.

Magenta oder Pink ist das, was übrigbleibt, wenn man das Grün aus dem Licht nimmt – Pink ist also eine Art negatives Grün (Magenta ist die Komplementärfarbe von Grün). Im RGB-Farbmodell ist Magenta / Pink eine sekundäre Farbe, die wir in einer Mischung aus Rot und Blau sehen.

Pink+hsl(320,50%,50%) Magenta+hsl(300,50%,50%)

Magenta wurde 1859 von dem französischen Chemiker Francois-Emmanuel Verguin vorgestellt und patentiert (Magenta bei wikipedia).

Magenta hat eine große Karriere gemacht: Magenta ist die zweite Farbe im Druck (CMYK). In HTML, der Markup-Sprache für Webseiten, gibt es Pink und Magenta als Farbnamen.

Quellen und weitere Infos

  • Vom Licht zum Farbkreis Farbmodelle, die die Ordnung der Farben nach Farbton, Helligkeit und Sättigung beschreiben, werden meist als Farbkreise dargestellt.
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